Demonstrationsflächen
Demonstrationsflächen dienen der Darstellung präventiver Brandschutzmaßnahmen und sind sowohl ein bewährtes Mittel zur Kommunikation, Aus- und Weiterbildung, als auch hervorragend geeignet, um Interessenskonflikte am Objekt praxisnah zu diskutieren. Sie sind ein operationales Instrument, um Feuermanagement in verschiedenen Waldtypen abzubilden.
Damit zukunftsfähiges und integratives Waldbrandmanagement dargestellt werden kann, müssen die lokalen Gegebenheiten berücksichtigt werden, Maßnahmen vernünftig umsetzbar sein und im Zweifel auch abgewogen werden gegen andere Interessen, wie z.B. Reduzierung von Strumrisiko. Thematisch können wir auf diesen Flächen darstellen: Prävention durch Technik und Waldbau, Waldbrandriegel, Pufferzonen, Wundstreifen, Wildland-Urban-Interface (WUI), also der Übergang von brennbarer Vegetation zu Siedlung und Infrastruktur, sowie FireWise Konzepte, Feuerbekämpfung mit und ohne Wasser.
Um präventiven Brandschutz wirksam zu machen, muss an den Demonstrationsflächen trainiert werden und ein Austausch unter den beteiligten Akteuren vor Ort stattfinden. Am Objekt können sowohl Waldbewirtschafter als auch Feuerwehren verschiedenste Aspekte gemeinsam planen, umsetzen und diskutieren.
Im Rahmen von WKR wurden bereits sechs Demonstrationsflächen begutachtet
und ausgewählt (Stand: August 2020). Im Herbst wird mit der Einrichtung
der ersten Flächen begonnen. Thematisch werden wir damit abbilden
können: Reduktion von Brandlast / Brennmaterial und Modifizierung der
Bestandsstruktur um das erwartete Feuerverhalten dahingehend zu
beeinflussen, dass ungewollte Brände an strategisch günstigen
Örtlichkeiten sicher und effizient kontrolliert werden können. Es ist das
Ziel, Feuerverhalten und Feuerintensität so zu verringern,dass Feuer
unterhalb der so genannten Kontrollschwelle brennen. Insgesamt
sollen die Maßnahmen als Beispiel dienen, was wo und wie im präventiven
Brandschutz umgesetzt werden kann, um Schäden zu verringern und die
Bekämpfung effektiver und vor allem sicherer zu machen. Es sei erwähnt, dass
Wegebau und Wasserentnahmestellen eher der Vorbereitung der Brandbekämpfung
dienen und im engeren Sinne nicht als „Prävention“ gelten.
Darüber hinaus werden wir -wo möglich- lokal vorhandene Naturschutzkonzepte und sogenannte Beweidungsprojekte in den präventiven Waldbrandschutz einfließen lassen. Der Übergang von Wald und Siedlung, das sogenannte „Wildland Urban Interface WUI“ ist ein weiteres Thema für ausgewählte Demonstrationsflächen. Hier werden unter Beteiligung der betroffenen Anwohner Konzepte besprochen und umgesetzt, um die Sicherheit der Bewohner zu erhöhen und Schäden durch Vegetationsbrände so gering wie möglich zu halten. Auf allen Flächen wollen wir mit den lokalen Akteuren trainieren, wie bestmöglich mit den neu geschaffenen Bedingungen umgegangen wird, um im Ernstfall den bestmöglichen Nutzen aus den Maßnahmen ziehen zu können. Dies beinhaltet ausdrücklich die gemeinsame Ausbildung von Feuerwehr und Waldbesitz, auch mit innovativen Techniken der Brandbekämpfung.
Auf einer weiteren Fläche in Brandenburg wird die langfristige Maßnahme „Waldumbau“ hin zu reich strukturierten, gemischten Dauerwaldbeständen sichtbar gemacht.
Die sechs ausgewählten Flächen liegen über vier Bundesländer verteilt in Baden-Württemberg, Bayern, Brandenburg, sowie Niedersachsen und repräsentieren die Waldbesitzarten Staatswald, Kommunalwald, Klein- und Großprivatwald.
Weitere Informationen zu den Demonstrationsflächen: