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Waldbrandvorsorge mit der Feuerwehr - Arbeiten an der Demofläche bei Gartow gehen weiter


Mit guter Laune und in geselliger Runde arbeitet es sich Leichter. Das bestätigten abermals die Arbeiten an der Demofläche in Gartow. Im Rahmen des WKR Projekts wurden sechs Demonstrationsflächen in unterschiedlichen Bundesländern eingerichtet. (Mehr zu den Demoflächen hier) Die Arbeiten bei Gartow (Gräflich Bernstorrf’sche Betriebe) gingen zwischen dem 23-27 Juni weiter.


Waldumbau hin zu klimastabileren, resilienteren Flächen ist das Ziel. Einige kurz und mittelfristige Ansätze, können mit handlicher Ausrüstung und vielseitig einsetzbaren Geräten getätigt werden. Mitglieder von ForestFireWatch, dem Waldbrandteam e.V. der ortsansässigen freiwilligen Feuerwehr Gusdorf waren dabei, unterstützten tatkräftig und dank der beiden Mulchraupen konnten alle mal ein Gefühl dafür bekommen, wie ein Schutzstreifen anzulegen ist.

Schutzstreifen dienen dazu, in einer brandgefährlichen Umgebung insoweit Prävention leisten zu können, dass im Falle eines Brandes, dieses nicht außer Kontrolle für die Einsatzkräfte gerät. Dies passiert beispielsweise bei einem Kronenfeuer, steigt das Feuer einmal bis zu den Baumspitzen, verbreitet es sich ungehindert, jenseits der sogenannten Kontrollschwelle, weiter.

Wird die Brandlast auf dem Waldboden verringert, indem beispielsweise trockenes Brennmaterial herausgenommen wird um Feuerintensität zu reduzieren, verschafft es den Einsatzkräften deutlich mehr Zeit und Sicherheit.




Die Demofläche in Niedersachsen gehört zu den Gräflich Bernstorff’schen Betrieben. Ein Waldgebiet, dass schon viel Feuer ausgesetzt war und vielen ist die Region noch durch den verheerenden Waldbrand 1975 ein Begriff. Die Folgen des Klimawandels und die geologischen Begebenheiten eines sandigen, trockenen Bodens machen das Gebiet zu einem Waldbrand-Risiko-Gebiet und das Interesse an der Thematik ebenso relevant für die umliegenden Forst- und landwirtschaftlichen Betriebe, sowie die Feuerwehren. Noch allzu präsent ist der Waldbrand von letztem Jahr, unweit in Lübtheen.

Dementsprechend ist auch das mediale Interesse an der Thematik sehr hoch und geht über die regionale Berichterstattung hinaus. Unter anderem wurden die Arbeiten von einem NDR Team begleitet, die für unterschiedliche Formate drehten. (Eine Übersicht gibt es hier)



Ziel der Arbeiten ist es, Brennmaterial, also Brandlast am Boden zu reduzieren. Das verhindert keine Brände, aber es führt dazu, dass die Feuer sich nicht zu unkontrollierbaren Bränden ausbreiten können. Die dafür benutzen Mulchraupen können ferngesteuert bedient werden (mehr Infos hier) . Zunächst wurden also das Gebiet bestimmt, eine kurze Einführung zu Grundlagen der Bodenvegetation gegeben und niedrighängende Äste entfernt (Aufasten, Entfernen der Feuerbrücken in den Kronenraum), zu dicht stehende Bäume werden im Nachgang noch entfernt. So erklärte es Alex Held zu Beginn in der Lagebesprechung: „Ziel ist ein Wald, indem ein Reiter ungehindert Gallopieren könnte.“ Die Mulchraupe legt einen Schutzstreifen an, sodass große Bäume stehenbleiben können. Die Mulchraupe zerschreddert herumliegendes Brennmaterial.




Die Mulchraupe ist wendig, das heißt sie kann problemlos Bäume und Setzlinge umfahren, sodass wie hier in Gartow, die Laubholz-Naturverjüngung weiter gefördert werden kann.


Das Feuerdreieck: Voraussetzungen für Feuer

Forst- und Landwirtschaft und Waldbrandvorsorge gehen daher Hand in Hand. Das bestätigte auch der Besuch des Landwirtschafts- und Umweltministers des Landes Mecklenburg-Vorpommern, Dr. Till Backhaus am Samstag Vormittag in Lübtheen. Ein offenes Gespräch über neue Wege des Waldbrandmanagement verdeutlichte die Erkenntnis, dass Waldbrandmanagement nicht nur aus Feuer löschen besteht und Vegetationsbrände auch zunehmend die Land- und Forstwirtschaft herausfordert. Ein weiteres Beispiel vorbildhafter Vernetzung und Schaffung von Synergien. Das THOR-Projekt (Projektschwerpunkt: Erarbeitung, Optimierung und Umsetzung von Präventionsstrategien zum Schutz der Wälder gegen Waldbrände) hatte das WKR Projekt eingeladen, am „Thementag Waldbrandschutz“ aktiv teilzunehmen und die aktuellen Arbeiten darzustellen.



Der besondere Dank gilt nochmal allen, die die Arbeiten an der WKR Demofläche so erfolgreich gestaltet und voller Freude und Einsatzwillen begleitet haben. Für die Logistik und Unterstützung vor Ort, aber vor allem für die Bereitschaft und gegenseitige Unterstützung, die so ausnahmslos positiv in diesem Netzwerk funktioniert! Ohne so fantastische Projektpartner wäre das nicht möglich: Danke an die Gräflich Bernstorrf’schen Betriebe, ForestFireWatch, Waldbrandteam e.V. und die Teilnehmenden der lokalen Feuerwehr !


Photos/Videos: Rosa Castañeda & Maria Schloßmacher

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