Lindon Pronto hat das Programm des Exchange of Experts zusammengefasst (englisch). Eindrücke der Teilnehmer finden sich unten (deutsch).
Between September 11-16 the WKR project facilitated an exchange of experts /study tour to Croatia. The week began in Zagreb with the world-leading demining company Dok-Ing to explore the application of humanitarian remote-controlled demining vehicles for fire management on terrain contaminated by unexploded ordinance (UXO); about 2% of Germany’s landmass is UXO-contaminated – many areas of which are the most wildfire-prone areas in Germany, presenting a significant challenge because conventional ground and aerial firefighting cannot be carried out. From Zagreb the group travelled to Croatia’s national interagency wildfire command center in Divulje (near Split) and was briefed by Croatia’s top commander.

Wednesday afternoon the group had the opportunity to visit the Croatian aerial firefighting squadron at the Zadar airbase where aerial firefighting capabilities were discussed with pilots and the HR Candaire-CL-415 and Airtractor 802 ‘Fire Boss’ were visited and seen in action. Finally, the tour ended in Rijeka with the County Firefighters Association and Rijeka Fire Brigade with presentations about fire history and climate change, land abandonment, and their methods of firefighting in inaccessible terrain were shown. In the afternoon, the group was hosted by a local fire brigade in a small suburb of Rijeka which was affected by an extreme fire in 2012; the burned area was toured by the group with guidance from the local forester who explained the post-fire measure as well as fire prevention activities of the Croatian forest service.
The beneficiaries of the WKR exchange included the State Fire Academies of Brandenburg and Saxony, the German Federal Police, Bavarian Mountain Rescue, Ministry of Interior Lower Saxony, the East Bavarian Technical University at Regensburg, the firefighting branch of the German Army, and the Polish State Forest Service.
Eindrücke der Teilnehmer:
Johanna Schröder, Prisca König, OTH Regensburg
Der Exchange of Experts in Kroatien hat nur zu deutlich gezeigt, wie wichtig Netzwerkformate dieser Art in Hinblick auf die nachhaltige Waldbrandbekämpfung und -prävention wirklich sind. Für die ressortgemeinsame und organisationsübergreifende Zusammenarbeit ist der Austausch von Kontakten, Wissen und Erfahrungen – auch auf internationaler Ebene – unentbehrlich. Die innovativen, technischen Möglichkeiten, die während der Reise vordergründig vorgestellt und diskutiert wurden, sind für die erfolgreiche Bekämpfung eines Brandes einerseits zwar essenziell; andererseits stellen auch die besten Geräte isoliert von erfahrenen Einsatzkräften, die auf Basis erprobter Konzepte agieren, keine allgemeingültigen Standardlösungen dar.
Wir bedanken uns, dass das WKR Projekt unserem Labor die Möglichkeit gegeben hat, Teil dieses Exchange of Experts zu sein. Die vielen Eindrücke, Erfahrungen und Kontakte nehmen wir mit und werden diese sowohl in der Lehre – über unser Projektseminar zum Thema Katastrophenschutz – als auch in der Weiterentwicklung unserer Serie von Expertenworkshops zum Thema Vegetationsbrand anwenden.
Jörg Häusler, Bergwacht Bayern
Die Bergwacht Bayern beschäftigt sich seid etwa 20 Jahren mit der Thematik Brände im Bergwald. Auch wenn die Bergwacht nur indirekt mit der Problematik konfrontiert ist, (Rettung bei Einsätzen im unwegsamen Gelände) kommt der Bergwacht bei Einätzen dieser Art immer größere Bedeutung zu. Für Sicherungsarbeiten von Feuerwehr- und Forsteinsatzkräften werden spezielle Techniken und Ausrüstungsgegenstände benötigt. Im laufe der zeit hat sich ein Team innerhalb der Bergwacht gebildet. Seit nunmehr 5 Jahren sind wir mit Spezialeinsatzanhängern und Spezialeinsatzkräften in gesamt Deutschland, Österreich, Italien unterwegs. Die Woche in Kroatien, aber auch schon Veranstaltungen des EFI vorher haben die Bergwacht in das Netzwerk der Brandbekämpfung eintreten lassen. Gerade deshalb werden wir mittlerweile alarmiert und vor allem in Planungen, Ausbildungen und Expertisen zum Thema befragt. Deshalb ist es für uns immens wichtig in das Netzwerk zu integriert werden. Diese Woche war deshalb mehr als ein Erfolg für mich persönlich als auch für die Bergwacht Bayern als Organisation im Bundesweiten Katastrophenschutz. Herzlichen Dank
Michael Harder, Bundespolizei Fliegergruppe
Ein wirklich wertvoller, interessanter und wichtiger Erfahrungsaustausch in Kroatien geht zu Ende.
Er hat gezeigt wie komplex das Thema „Waldbrand“ ist und mit welchen Lösungsansätzen der Problematik begegnet werden kann.
Insbesondere für die von Munition belasteten Gebiete bedarf es weiterer Lösungen, um im Brandfall für die Einsatzkräfte das Risiko so gering wie möglich zu halten.
Einen möglichen Ansatz hierfür bot die Firma Doking, welche mit ihren ferngesteuerten MV-4 und MV-5 in unwegsamen und kontaminierten Gelände Schneisen im Wald bereiten kann, die anschließend mit Feuerwehrfahrzeugen befahren werden können.
Auch in der Brandbekämpfung zehrt Kroatien von jahrelangen Erfahrungen auf diesem Gebiet. Ein gemeinsames Waldbrandkoordinationszentrum unter Beteiligung aller für das Themenfeld zuständigen Behörden hilft lange Anforderungswege zu vermeiden und schnelle Entscheidungen über Einsatzmittel treffen zu können.
Das bei der Vegetationsbrandbekämpfung so wichtige Zusammenspiel von Bodenkräften und luftgestützten Einheiten ist uns in der Woche bei vielen Gesprächen und Besuchen veranschaulicht worden.
Sowohl die in Kroatien im Einsatz befindlichen Air Canadier und Air Tractor Löschflugzeuge wurden uns gezeigt, als auch die zahlreichen Spezialfahrzeuge und Gerätschaften konnten besichtigt und ausprobiert werden.
Das Waldbrand aber nicht erst beginnt wenn es anfängt zu brennen, sondern auch der Präventionsgedanke in Kroatien mehr und mehr an Bedeutung gewinnt, ist uns bei einem Besuch einer Brandstelle vor Augen geführt worden.
Neben einer hervorragenden Organisation und Vorbereitung durch das EFI, war vor allem die Gastfreundschaft unserer kroatischen Gastgeber unbeschreiblich. Durch zahlreiche Gespräche entstand so ein unbeschreiblich wertvoller Erfahrungsaustausch der helfen wird, zukünftige Einsätze besser zu bewältigen.
An dieser Stelle ein ausdrücklicher Dank an das EFI, dass diese Austausch ermöglicht hat und unsere kroatischen Gastgeber die mit unbeschreiblich viel Herzblut und Engagement diese Woche zu einer unvergesslichen Woche haben werden lassen.
Frank Messenzahl, Landesamt für Brand- und Katastrophenschutz Niedersachsen
Dem Projekt Waldbrand-Klima-Resilienz ist es gelungen den Stand der Technik im Bereich Räumung munitionsbelasteter Flächen mit den Anforderungen des abwehrenden Brandschutzes zu verbinden. Zukünftige Möglichkeiten ferngesteuerte Systeme einzubringen wurden in einer Tabletop exercise erarbeitet. Ergänzend konnten wir durch Diskussionen und Vorführungen mit verschiedenen Aktureuren zur Abwehr von Vegetationsbränden ins Gespräch kommen. Durch den Austausch konnten viele wichtige Erfahrungen für einen umfassenden Schutz vor und zur Abwehr von Vegetationsbränden auf der strategischen und taktischen Ebene vermittelt werden.
Hannes Herer, Bundeswehr Feuerwehr
Der Austausch mit dem Schwerpunkt Vegetationsbrandbekämpfung auf Munitionsflächen war für mich äußerst interessant, da wir Kollegen von der Bundeswehr Feuerwehr regelmäßig, gerade auf solchen Flächen, zur Brandbekämpfung vorgehen. Die Wachen auf den Truppenübungsplätzen haben in der Brandsaison eine Vielzahl an Vegetationsbränden zu bekämpfen. Der Austausch lieferte mir persönlich auch andere Ansichten und Ideen wie wir den Brandschutz zukünftig besser und effektiver gestalten könnten. Der Einsatz von dem MV-4 der Firma Dok-Ing war äußerst interessant. Es ist sicher eine Überlegung wert, wie wir solche Technik einsetzen können, da die Vegetationsbrände in Zukunft definitiv häufiger auftreten und im Verhalten intensiver werden. Die Problematik mit den munitionsbelasteten Flächen gerade im Bereich der neuen Bundesländer, wird uns noch Jahre beschäftigen. Daher ist es umso wichtiger entsprechende Strategien und Taktiken zu entwickeln, um diese Brände zu bekämpfen. Primär sollte der taktische Feuereinsatz in Verbindung mit entsprechend geschützten Robotersystemen wie den MV-4 in den Fokus rücken um diese Brände besser kontrollieren und steuern zu können. Die Entwicklung einer Toolbox mit ganz unterschiedlichen Werkzeugen war u.a. eines der Themen während des Austausches. Die Bundeswehr Feuerwachen auf den Truppenübungsplätzen nutzen zum Beispiel auch regelmäßig Feuer zur Brandbekämpfung. Daher ist es in meinen Augen wichtig, dass wir die vielen neuen Kontakte, welche geknüpft werden konnten, auch weiterhin pflegen und im Austausch bleiben. Ziel muss es sein das somit entstandene Netzwerk mit Leben zu füllen und weiter zu entwickeln und zu etablieren. Denn nur ein Zusammenwirken aller Beteiligten, wie zum Beispiel Forst, Feuerwehr, Polizei und weitere Behörden bringt uns letztendlich einen nachhaltigen Erfolg.
Weitere Links:
- kroatische Pressemitteilung :Posjet njemačkih vatrogasaca